Autorenlesungen
veranstaltet durch den Bürgerverein Perleberg e.V.
(seit 2016)
30.10.2019
Jeder lügt so gut er kann
Alternativen für Wahrheitssucher
Harald Martenstein
Einer der bekanntesten deutschen Autoren und Zeit-Kolumnist Harald Martenstein war zu Gast in Perleberg und hat in
der Aula des Gottfried-Arnold-Gymnasiums im Rahmen einer Lesung sein Buch „Jeder lügt so gut er kann“ vorstellen.
Vor seiner Lesung stellte er Ergebnisse von Umfragen vor, die er misstrauisch interpretierte. Es kommt auf die
Fragestellung an, und auf die Interessenlage derjenigen, die fragen. Manipulationen sind relativ einfach. Darin wurde
deutlich, was, laut einer Umfrage, der überraschendste Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschen ist.
Auf die Frage zu seinem Buch - Sind (Not)Lügen notwendig? Antwortet Harald Martenstein: In gewissen Situation sind
Lügen leider unumgänglich. Einer meiner Kollegen hat einmal ein paar Wochen lang immer nur ehrliche Antworten
gegeben und am Ende ein Buch darüber geschrieben. Er war schnell sozial isoliert und seine Freundin wollte ihn
verlassen. Wenn sein Chef ihn fragte, wie er dessen neueste Idee findet, sagte er einfach und klar, was er von dieser
grauenhaften Idee hält. Wenn seine Freundin ihn fragte, wie er ihr neues, teures Kleid findet, sagte er, wie hässlich er es
findet. Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt erklärte einmal, Politiker dürften zwar nicht lügen, aber die ganze
Wahrheit müssten sie auch nicht immer auf den Tisch legen. Schmidt war Pragmatiker.
Martenstein las politische, private, abgründige und witzige Betrachtungen aus dem täglichen Leben, die er in seinen
Kolumnen verarbeitet hat.
Ein unterhaltsamer und kurzweiliger Abend begeisterte die 80 Besucher der Lesung.
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13.11.2018
Neujahr
Juli Zeh
Lanzarote, am Neujahrsmorgen: Henning sitzt auf dem Fahrrad und will den Steilaufstieg nach Femés bezwingen.
Seine Ausrüstung ist miserabel, das Rad zu schwer, Proviant nicht vorhanden. Während er gegen Wind und Steigung
kämpft, lässt er seine Lebenssituation Revue passsieren. Eigentlich ist alles in bester Ordnung. Er hat zwei gesunde
Kinder und einen passablen Job. Mit seiner Frau Theresa praktiziert er ein modernes, aufgeklärtes Familienmodell,
bei dem sich die Eheleute in gleichem Maße um die Familie kümmern. Aber Henning geht es schlecht. Er lebt in
einem Zustand permanenter Überforderung. Familienernährer, Ehemann, Vater – in keiner Rolle findet er sich
wieder. Seit Geburt seiner Tochter leidet er unter Angstzuständen und Panikattacken, die ihn regelmäßig
heimsuchen wie ein Dämon. Als Henning schließlich völlig erschöpft den Pass erreicht, trifft ihn die Erkenntnis wie
ein Schlag: Er war als Kind schon einmal hier in Femés. Damals hatte sich etwas Schreckliches zugetragen - etwas so
Schreckliches, dass er es bis heute verdrängt hat, weggesperrt irgendwo in den Tiefen seines Wesens. Jetzt aber
stürzen die Erinnerungen auf ihn ein, und er begreift: Was seinerzeit geschah, verfolgt ihn bis heute.
Verlag: Lucherhand
08.10.2018
Die SchulzStory
Markus Feldenkirchen
Das Buch zur Nannen-Preis-gekrönten "Reportage des Jahres" Noch nie hat ein Politiker so einen rasanten
Aufstieg und so einen tiefen Fall erlebt wie Martin Schulz. Während er zu Beginn des Wahlkampfs als Retter der
SPD und möglicher Bundeskanzler galt, ist er ein Jahr später mit seinem Anspruch, eine andere, ehrlichere Politik
zu machen, auf ganzer Linie gescheitert. Erst verlor er die Wahl, dann den Rückhalt der Partei und seine Posten.
Markus Feldenkirchen hat Martin Schulz durch die Höhen und Tiefen des Wahlkampfs und den darauffolgenden
Absturz begleitet, so exklusiv und hautnah, wie es in Deutschland bislang nicht möglich gewesen ist - selbst am
Abend vor seinem Rücktritt. Eindrucksvoll erzählt er in seinem Buch nun die ganze Geschichte eines politischen
und persönlichen Dramas.
SPIEGEL-Buch, Verlag: DVA
13.11.2017
Vortrag über die Sportpolitik in der DDR mit dem Schwerpunkt Doping
Ines Geipel
vor Schülerinnen und Schülern des Gottfried-Arnold-Gymnasiums Perleberg
13.11.2017
Unter Verschluss. Lesung unveröffentlichter Texte aus der DDR
Ines Geipel
Ines Geipel, geboren 1960 in Dresden, ist Schriftstellerin, Publi-zistin, Professorin für Verskunst an der
Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" und Vorsitzende des Doping-Opfer-Hilfe. Sie
selbst war ab 1977 Weltklassesprinterin, wurde aber wegen eines geplanten Fluchtversuchs mit
"Zersetzungs-maßnahmen" belegt und musste den Sport 1985 beenden. 1989 floh sie in den Westen
und studierte in Darmstadt Literatur und Philosophie. Seit 1996 ist sie Schriftstellerin und gab bislang
mehr als zwanzig Bücher - Romane, Poesie und viel diskutierte literarische Sachbücher - heraus. Soeben
erschien ihr dritter Roman "Tochter des Diktators". Für ihre Verdienste bei der Aufarbeitung des DDR-
Zwangsdopings sowie beim Aufbau des Archivs der unterdrückten Literatur der DDR erhielt sie das
Bundesverdienstkreuz am Bande.
22.05.2017
Volle Pulle
Uli Borowka
Sein Doppelleben als Fußballprofi und Alkoholiker konnte Uli Borowka vor der Öffentlichkeit jahrelang verheimlichen.
Erst zwei Jahre nach seinem Abschied aus der Bundesliga gelang ihm im Jahr 2000 nach viermonatiger, stationärer
Therapie der Ausstieg aus der Alkoholsucht. Borowka berichtet in seiner typisch direkten und kompromisslosen Art
von Alkohol und Fußball, Freunden und Feinden, Enttäuschungen und Abstürzen. Und über seinen hart erkämpften
Weg zurück ins Leben.
Autoren: Uli Borowka, Axel Raack
07.01.2017
Das Leben verstehen
Wilhelm Schmid
Von den Erfahrungen eines philosophischen Seelsorgers
Philosophie als Lebenshilfe
Unsere Zeit bedarf einer Philosophie, die sich den kleinen und großen Lebensfragen stellt: Welche
Bedeutung haben Berührungen, Gewohnheiten, Sehnsüchte, Schönes? Was ist Glück? Hat das eigene
Leben, das Leben überhaupt einen Sinn? Welchem Zweck dient die Arbeit? Wie lässt sich Orientierung
fürs Leben finden? Wie umgehen mit Ärger, Lebenskrisen, Enttäuschungen, Schmerzen, Krankheit und
Tod? Ein Philosoph kann Lebenssituationen analysieren und mögliche Antworten vorschlagen.
Philosophie wird zur Lebenshilfe durch die immer neue Orientierung des Lebens mithilfe des Denkens.
Wilhelm Schmid, Bestsellerautor (Gelassenheit, Glück), konnte seine Ideen zur Neubegründung einer
philosophischen Lebenskunst über zehn Jahre hinweg in einem Krankenhaus in der Nähe von Zürich
erproben. Und er machte die Entdeckung, wie wichtig für Menschen die bloße Tatsache eines
Gesprächs über all das ist, was sie bewegt und wofür kaum irgendwo sonst Zeit zur Verfügung steht.
Der Philosoph ist ein Partner für das Lebensgespräch, ein säkularer Seelsorger. Bereits Sokrates
bezeichnete seine Tätigkeit lange vor dem Christentum als Seelsorge, als Hilfestellung für andere
Menschen zu ihrer Sorge für sich selbst.
Suhrkamp/Insel-Verlag
31.10.2016
Wenn Du Buddha siehst, töte ihn! Ein Selbstversuch
Andreas Altmann
Kurzbeschreibung
Andreas Altmann ist das Gegenteil eines Esoterikers: aufgeklärt, kritisch, meinungsfreudig. Aber auch ein rastloser
Reiseschriftsteller braucht Momente der Ruhe, um sich zu sammeln. So kam Altmann nach Indien. Was er suchte:
Einkehr und Klarheit. Was er fand: Ein Trainingscamp des inneren Friedens.
Von Neu-Delhi fährt er nach Varanasi, erkundet die wichtigsten Stätten des Buddhismus – und landet durch Zufall im
Meditationszentrum von S.N. Goenka. Seit vierzig Jahren unterrichtet der Guru Buddhas wichtigste Meditationslehre.
Jede Form der Ablenkung ist untersagt. Und die Regeln sind streng: Alle mitgebrachten Gegenstände werden
eingesammelt, kein Radio, keine Drogen, kein Sex, kein Strom, keine Gespräche. Altmann befolgt alles, nur eines nicht:
das Verbot des Schreibens.
Und ganz am Ende bewahrheitet sich die Weisheit, dass Buddha lehrt, Buddha zu überwinden. Andreas Altmann hat
eine klarsichtige, persönliche und mutige Reportage geschrieben, die auch den Hiergebliebenen die Augen öffnet.
Dumont-Verlag